Gesundheitsfördernde Schule folgt unter anderem dem sogenannten Setting-Ansatz, eine der Kernstrategien der Gesundheitsförderung. Dieser wird auch als Lebensweltansatz oder organisationsumfassender Ansatz bezeichnet. Er fokussiert auf Lebensbereiche, Systeme und Organisationen, in denen Menschen einen großen Teil ihrer Lebenszeit verbringen und die mit ihrem sozialen Gefüge sowie mit ihrer Organisationsstruktur und -kultur die Gesundheit der Einzelnen beeinflussen.
Über das Setting Schule kann ein großer Teil der Bevölkerung über viele Jahre hinweg erreicht werden. Bestimmtes Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit werden bereits im Kindes- und Jugendalter alter erworben. Auch wenn „Peer-Gruppen“ und Erziehungsberechtigte im Jugendalter einen Einfluss haben, bietet das Setting Schule gute Kommunikationsmöglichkeiten und ein „geschütztes“ Lernumfeld, in dem Informationen umgesetzt und Fähigkeiten praktiziert werden können. Schulerfahrungen beeinflussen die Entwicklung des Selbstwertgefühls und der Gesundheit. Schulische Gesundheitsförderung kann auch dazu beitragen, die Folgen ungleicher sozialer Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen positiv zu beeinflussen, sofern die Interventionen zielgerichtet die Bedürfnisse und Probleme benachteiligter Zielgruppen berücksichtigen. Geschlechterdifferenzen zu berücksichtigen und geschlechtsspezifische Ansätze einzubinden, gehört ebenfalls zur Gesundheitsförderung.