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So läuft eine Vorsorgeuntersuchung ab

Die Vorsorgeuntersuchung gliedert sich in Basisuntersuchungen und Zusatzuntersuchungen für bestimmte Zielgruppen. Mithilfe eines Fragebogens kann sich die Ärztin/der Arzt im Vorfeld ein erstes Bild über den Gesundheitszustand der Patientin/des Patienten verschaffen. Eine ausführliche körperliche Untersuchung gibt der Ärztin/dem Arzt einen ersten Eindruck über die körperliche Verfassung und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin/des Patienten. Die Ergebnisse aller Untersuchungen werden mit der Ärztin/dem Arzt in einem Abschlussgespräch besprochen.

Basisuntersuchungen

Die Basisuntersuchungen umfassen:

  • Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese),
  • körperliche Untersuchung,
  • Untersuchungen von Blut und Harn,
  • Hämoccult-Test,
  • Ermittlung von gesundheitlichen Risikofaktoren,
  • für Frauen eine gynäkologische Untersuchung,
  • Untersuchung auf Zahnfleischentzündung (Parodontitis).

Hinweis

Für das gesamte Basisuntersuchungsprogramm bei einer niedergelassenen Ärztin/bei einem niedergelassenen Arzt sind meistens zwei Termine notwendig. Beim ersten Termin wird Blut abgenommen und gemeinsam mit einer Harnprobe zur Untersuchung ins Labor geschickt. Zur Besprechung der Laborbefunde und zur Durchführung der restlichen Basisuntersuchungen wird ein zweiter Termin vereinbart.

Wird die Basisuntersuchung bei Vertragsärztinnen/Vertragsärzten bzw. einem Gesundheitszentrum der Krankenkassen in Anspruch genommen, ist oft nur ein Termin erforderlich, da die Untersuchungen von Blut und Harn im hauseigenen Labor durchgeführt werden.

Erhebung der Krankengeschichte

Mithilfe eines Fragebogens kann sich die Ärztin/der Arzt im Vorfeld ein erstes Bild über den Gesundheitszustand der Patientin/des Patienten verschaffen (Anamnesebogen). Bei der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) wird nach den aktuellen und vergangenen Beschwerden, früheren Behandlungen sowie familiären Vorbelastungen gefragt. Auch Lebensgewohnheiten und etwaige Medikamenteneinnahme werden erfasst.

Ergänzend zum Anamnesebogen wird in einem Alkoholfragebogen erhoben, wie oft und wie viel Alkohol die Patientin/der Patient durchschnittlich trinkt. Dieser Fragebogen muss jedoch nicht zwingend ausgefüllt werden.

Körperliche Untersuchung

Eine ausführliche körperliche Untersuchung gibt der Ärztin/dem Arzt einen ersten Eindruck über die körperliche Verfassung und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin/des Patienten.

Ablauf der Untersuchung:

  • Inspektion der Haut nach Auffälligkeiten und Veränderungen (eventuell Überweisung zur Fachärztin/zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten),
  • Untersuchung der Beweglichkeit des Halses,
  • Abtasten des Halses, um die Schilddrüse zu beurteilen,
  • Tastuntersuchung der Lymphknoten inklusive Leistenbeuge und Achselhöhlen,
  • Untersuchung des Herzens zur Kontrolle der Herzfrequenz mittels Pulsmessung und Abhören des Herzrhythmus,
  • Abhören der Lunge,
  • Abtasten und Abhören des Bauches, um die Leber und die Darmaktivität zu beurteilen,
  • Prüfung der Gelenke auf Beweglichkeit, Schmerzhaftigkeit und Schwellungen,
  • Untersuchung der Wirbelsäule und Beurteilung der Krümmung und Beweglichkeit,
  • Untersuchung der Gefäßpulse und Prüfung der Durchblutung an Armen und Beinen (durch Tasten oder mithilfe einer Blutdruckmanschette), um festzustellen, ob bestimmte Arterien verengt sind.

Blutdruck & Body-Mass-Index

Der Blutdruck wird gemessen, um zu überprüfen, ob die Blutdruckwerte im normalen Bereich liegen oder ob eine Blutdruckerkrankung vorliegt. Wird ein erhöhter Wert festgestellt, sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Hinweis

Für die weiteren Blutdruckuntersuchungen kann ein Termin bei der Ärztin/beim Arzt vereinbart werden, oder Sie haben die Möglichkeit, zu Hause den Blutdruck selbst zu kontrollieren.

Die Ärztin oder der Arzt bestimmt den Body-Mass-Index (BMI), um beurteilen zu können, ob die Patientin/der Patient an Übergewicht oder Untergewicht leidet. Anschließend schätzt die Ärztin/der Arzt das Risiko ein, ob das Übergewicht oder Untergewicht) einen gesundheitlichen Risikofaktor darstellt und die Entstehung einer Erkrankung begünstigt.

Blut- und Harnuntersuchung

Die Ärztin/der Arzt nimmt Blut ab und schickt dieses ins Labor. Für die Blutabnahme ist es notwendig, dass die Patientin/der Patient nüchtern ist. Das heißt, acht bis zwölf Stunden vor der Blutabnahme darf nicht gegessen, getrunken (außer Wasser) oder geraucht werden.

Bei der Blutuntersuchung werden folgende Werte bestimmt:

Die untersuchten Parameter im Blut geben der Ärztin/dem Arzt Aufschluss darüber, ob ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen besteht. Für Frauen wird zusätzlich das rote Blutbild bestimmt, um eine mögliche Blutarmut (Anämie) zu erkennen. Liegen die Werte außerhalb des Normalbereiches, erfolgen weitere Untersuchungen.

Harnuntersuchung

Die Harnuntersuchung ist wichtig, um Erkrankungen von Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre festzustellen. Die Patientin/der Patient gibt ihre/seine Harnprobe in einem kleinen Becher ab. Daraus werden mittels Harnstreifentests folgende Werte im Labor ermittelt:

Hämoccult-Test

Die Stuhluntersuchung spielt bei der Früherkennung von Dickdarmkrebs eine maßgebliche Rolle. Daher ist eine jährliche Untersuchung des Stuhls auf verstecktes Blut (Hämoccult-Test) ab dem 50. Lebensjahr ein wichtiger Punkt des Untersuchungsprogramms. Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf mögliche Darmpolypen, Hämorrhoiden oder einen Tumor sein.

Gynäkologische Untersuchung

Frauen können bei der Basisuntersuchung eine Zellabstrichuntersuchung (PAP-Abstrich) vom Muttermund zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchführen lassen. Diese Untersuchung kann von einer niedergelassenen Ärztin/von einem niedergelassenen Arzt für Allgemeinmedizin oder bei einem separaten Untersuchungstermin von der Frauenärztin/vom Frauenarzt durchgeführt werden. Beim sogenannten PAP-Abstrich wird mithilfe einer kleinen Bürste („Cervixbrush“) Gewebe aus dem Gebärmutterhals entnommen und im Labor auf krebsverdächtige Zellen sowie auf Zellen, die Vorstufen von Krebs darstellen, untersucht.

Abschlussgespräch

Abschließend bespricht die Ärztin/der Arzt mit Ihnen die Untersuchungsergebnisse und klärt Sie über Ihren aktuellen Gesundheitszustand auf. Wurde ein erhöhtes Gesundheitsrisiko festgestellt, berät die Ärztin/der Arzt Sie über eine gesunde Lebensführung mit Tipps zu den Themen Ernährung, Bewegung und Rauchen. Im Zuge des Abschlussgespräches erhält die Patientin/der Patient einen Arztbrief, auf dem alle Untersuchungsergebnisse festgehalten sind. Aufgrund der vorliegenden Befunde können zusätzliche Untersuchungen notwendig werden. Die Zuweisung erfolgt durch die Ärztin/den Arzt für Allgemeinmedizin.

Zusatzuntersuchungen zur Vorsorge

Ergibt die Basisuntersuchung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung einen Hinweis auf eine mögliche Erkrankung, wird dieser durch zusätzliche Untersuchungen abgeklärt. Ab einem bestimmten Alter werden spezielle Untersuchungen empfohlen. Dazu zählen u.a.:

Mammografie

Im Rahmen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms erhalten Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre per Post einen persönlichen Einladungsbrief zur Mammografie-Untersuchung. Frauen im Alter zwischen 40 und 44 Jahren sowie Frauen über 70 können auf Wunsch bei der kostenlosen Telefon-Serviceline 0800 500 181 eine Einladung anfordern bzw. sich über die e-card freischalten lassen. Eine ärztliche Zuweisung zur Mammografie ist neben dieser Einladung bzw. Freischaltung nicht mehr notwendig.

Hinweis

Frauen müssen nicht auf den Einladebrief warten. Es genügt die Freischaltung über die e-card.

Das Programm richtet sich an gesunde, symptomlose Frauen. Wie bisher besteht auch weiterhin die Möglichkeit, bei Vorliegen von Beschwerden oder eines Krankheitsverdachts – altersunabhängig – eine diagnostische Mammografie durchzuführen. Bei der Mammografie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Dadurch können Veränderungen im Gewebe sichtbar gemacht werden – vor allem jene, die man nicht ertasten kann.

Darmspiegelung

Zur Früherkennung von Dickdarmkrebs wird bei der Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr alle zehn Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) und bei jeder Vorsorgeuntersuchung ein Test auf okkultes (optisch nicht sichtbares) Blut im Stuhl angeboten.

PSA-Test

Der PSA-Test zur Früherkennung des Prostatakarzinoms ist derzeit umstritten, da der Nutzen eines PSA-Screenings nicht ausreichend wissenschaftlich gesichert ist. Aus diesem Grund ist der PSA-Test in der Vorsorgeuntersuchung grundsätzlich nicht vorgesehen. Sollte dennoch der konkrete Wunsch des Patienten auf Bestimmung des PSA-Wertes bestehen, kann der Test bei der Vorsorgeuntersuchung von einer Urologin/einem Urologen durchgeführt werden.

Hör- und Sehtest

Bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein vermehrtes Augenmerk auf die Hör- und Sehleistung gelegt. Zur Feststellung eines möglichen Hörverlustes wird ein Flüstertest durchgeführt und bei Bedarf eine fachärztliche Untersuchung veranlasst. Die Früherkennung der Sehminderung ist deshalb von so großer Bedeutung, da durch eine frühzeitige Behandlung eine Verschlechterung des Sehvermögens oftmals aufgehalten werden kann. Zur Erhebung einer Sehschwäche erfolgt eine fachärztliche Untersuchung bei der Augenärztin/beim Augenarzt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

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